Bauchfett ist auch bei normalem BMI riskant
Hintergrund/Fragestellung: Welche Rolle spielt das Stammfett, unabhängig von der Gesamtfettmasse für das kardiovaskuläre Risiko bei Frauen? Methoden: 2683 Frauen nach der Menopause mit einem BMI von 18,5 und 25 kg/m2 wurden auf ihre Körperfettverteilung hin untersucht. Dies geschah durch eine wiederholte Doppelröntgenabsoptiometrie im Lauf von 17,9 Jahren. Ergebnisse: Während der Nachbeobachtung wurde bei 291 Frauen erstmals eine kardiovaskuläre Erkrankung festgestellt. Die Fettverteilung, und nicht die Gesamtfettmasse war hier mit dem Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis assoziiert. Frauen im höchsten Quartil des Körperstammfetts wiesen ein fast doppelt so hohes Risiko auf wie die Frauen im untersten Quartil. Das Fett an den Beinen stand jedoch für eine günstige Assoziation. Das Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis war mit hohem Stammfettanteil und niedrigem Beinanteil 3,3-fach erhöht. Zusammenfassung: Viel Fett am Körperstamm und ein geringer Fettanteil an den Beinen signalisieren ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. Eur Heart J 2019;...
MehrSchon ein 10 %iger Gewichtsverlust kann zu einer Verbesserung der Zuckerwerte führen
Gewichtsverlust und körperliche Aktivität können bei einer Diabeteserkrankung zu einer Remission bzw. Verbesserung der Blutzuckerwerte führen. Dass jedoch bereits eine 10%ige Verminderung des Körpergewichts ausreichen kann, fanden kürzlich Forscher aus Cambridge heraus. Dabei wurden 867 neu diagnostizierte Diabetiker im Alter zwischen 40 und 69 Jahren über 5 Jahre begleitet, und Ernährungsgewohnheiten und körperliche Aktivität aufgezeichnet. Ohne die Einnahme von Medikamenten oder bariatrische Chirurgie konnten die Patienten, die mindestens 10% ihres Körpergewichts abgenommen hatten, doppelt so häufig einen guten Langzeitblutzuckerwert vorweisen, wie Patienten die nicht abgenommen hatten. Je höher dabei der Gewichtsverlust war, desto höher war anschließend die Wahrscheinlichkeit, einen guten Blutzuckerwert vorweisen zu können. Dambha-Miller H et al. Diabet Med 2019; online...
MehrIntermittierendes Fasten bessert Glucose-Toleranz
Hintergrund: Intermittierendes Fasten ist eine Diätform, bei nur zu bestimmten, begrenzten Zeiten am Tag gegessen wird, ohne dabei die Qualität und Quantität der Lebensmittel zu verändern. Es sollte die Auswirkung dieses Fastens auf die Glucose-Toleranz bei Männern mit erhöhtem Risiko für Typ 2 Diabetes untersucht werden. Methoden: Es wurde ein neunstündiges Fastenintervall untersucht, entweder um 8 Uhr, oder um 12 Uhr beginnend. Dazu durchliefen 15 Männer (Alter 53 +/- 3 Jahre, BMI: 33,9 +/- 0,8 kg/m2 AUSDRISK 19,8 +/- 0,8) beide Phasen jeweils sieben Tage lang, mit einer Auswaschphase von zwei Wochen. Ergebnisse: Bei beiden Fastenregimen stellte sich eine Verbesserung der Glucose-Toleranz ein. Bei Fasten in der ersten Tageshälfte sank auch die Nüchternglukose signifikant. Das Fasten hatte jedoch keinen Einfluss auf die Insulin- und Fettsäurewerte sowie den gastrointestinalen Hormonhaushalt. Zusammenfassung: Intermittierendes Fasten führt zur Verbesserung der Glucose-Toleranz, und bei Fastenzeiten in der ersten Tageshälfte auch zu einer Verbesserung der Nüchternglukose, ohne andere Stoffwechselparameter zu beeinflussen. Hutchison AT et al.; Time-restricted feeding improves glucose… Obesity (Silver Spring) 2019; 27(5):...
MehrSelen — moduliert das Immunsystem und wirkt gegen Tumorzellen
Dr. Rer. nat. Christine Reinecke, promovierte Diplom-Biologin, veröffentlichte im „DER PRIVATARZT“ einen Bericht über das Spurenelement Selen. Vor allem geht sie auf Selen im Kontext der Chemotherapie ein, wo es positive Effekte auf Begleiterscheinungen wie Fatigue und Nausea habe und den Patienten besser auf die Therapie ansprechen lasse. Außerdem könne es die Stress-Erythropoese, die im Rahmen einer Tumor-induzierten Anämie vermehrt auftritt, lindern. Das aufgenommene Selen schütze hierbei die reifenden Erythrozyten vor oxidativem Stress. Außerdem wirke es intrazellulär als Radikalfänger, binde Schwermetalle und wirke als Immunaktivator über den Interleukin-2-Rezeptor der T-Helferzellen. Weiterhin relativ unbekannt sei, dass es außerdem eine wesentliche Komponente der DNA-Reparatur ist, so beispielsweise auch bei der Reparatur des p53-Tumorsuppressorgens („Wächter des Genoms“), dessen Ausfall die Entstehung von Neoplasien begünstigt. Als optimaler Selen-Haushalt wird derzeit ein Bereich von 122 𝝻g/l Serum und 152,5 𝝻g/l Vollblut angesehen. Sofort bioverfügbar seien anorganische Formen wie Natriumselenit oder Natriumselenat, wohingegen organische Formen wie Selenocystein oder Selenomethionin nach Aufnahme erst abgebaut werden müssen. Selenhaltige Nanopartikel scheinen im Vergleich zu organischen oder anorganischen Formen die wirksamsten Antikrebs-Eigenschaften vorzuweisen. Zu beachten sei allerdings, dass eine Supplementation nur nützt, wenn der Patient einen unzureichenden Serumspiegel hat. Eine überhöhte Selen-Zufuhr könnte sogar das Risiko für Typ-2-Diabetes steigern. Fazit: Selen ist ein sehr vielseitiges Spurenelement, welches vor allem unter Chemotherapie kontrolliert und gegebenenfalls dringend supplementiert werden sollte, da der Patient in vielerlei Hinsicht (Fatigue, Nausea, Wirksamkeit der Therapie)...
MehrSport wirkt entzündungshemmed
Im Rahmen einer großangelegten Studie untersuchten Forscher der Deutschen Sporthochschule Köln und der Uniklinik Köln die Effekte von Sport auf das menschliche Immunsystemuntersuchten. Blutproben von jungen Eliteathleten wurden mit Proben von jungen und gesunden, aber untrainierten Probanden verglichen. Die Auswertung der Daten ergab, dass die Frequenz der regulatorischen T-Zellen in Abhängigkeit von der körperlichen Fitness der Probanden zunahm. Diese Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass körperliche Aktivität durch eine Steigerung regulatorischer T-Zellen entzündungshemmende Effekte erzielt. Viele Erkrankungen in den Industrieländern, wie z.B. Herz- Kreislauferkrankungen, Krebs und Diabetes, entstehen unter anderem infolge chronischer Entzündungsprozesse. Es ist seit Längerem bekannt, dass körperliche Inaktivität und Übergewicht chronische Entzündungsprozesse begünstigen. Ein gesunder Lebensstil mit sportlicher Betätigung wirkt hingegen protektiv. Fazit: Intensive, regelmäßige sportliche Betätigung führt zu einem Anstieg von entzündungshemmenden Immunzellen. Quelle: Weinhold M et al. (2015) J Allergy Clin Immunol. DOI:...
MehrVitamin C Hochdosis in der Onkologie
Ein Review des Magazins „der niedergelassene Arzt“ vergleicht die Ergebnisse von 8 Studien zur Therapie mit hochdosiertem Vitamin C i.v. in der Onkologie. Ein Vitamin-C-Mangel sei bei Krebs-Patienten mit vor allem weit fortgeschrittenen Tumoren sehr häufig und mit einer geringeren Überlebensprognose assoziiert. Durch seinen anti-oxidativen und anti-entzündlichen Effekt helfe Vitamin C bei tumor- und therapiebedingten Beschwerden wie Schmerzen, Fatigue und auch gastrointestinalen Symptomen. Außerdem scheint es in nicht-klinischen Studien außerdem eine chemotherapeutische Wirkung zu zeigen: Es wirke pro-oxidativ auf Tumorzellen und anti-oxidativ auf gesunde Zellen, wobei vor allem die Bindung von extrazellulärem Wasserstoffperoxid eine Rolle spiele. Die i.v.-Gabe sei der oralen Gabe klar überlegen, da aufgrund der 100 %igen Bioverfügbarkeit etwa 10-fach höhere Blutspiegel erreicht werden können. Die Limitationen der oralen Gabe lägen in der Aufnahmekapazität des Darms sowie der realen Clearance-Schwelle. Fazit: Hochdosiertes Vitamin C kann in der Krebstherapie zahlreiche tumor- und therapiebedingte Symptome lindern und sogar die Überlebensprognose bessern. Ein möglicher chemotherapeutischer Nutzen wird noch erforscht. Quelle: Dr. Gisa Falkowski von „der niedergelassene Arzt“ 06/2018, 8 Studien zitiert, „mit freundlicher Unterstützung der Pascoe pharmazeutische...
MehrVitamin C vermindert die Inzidenz von Niereninsuffizienz nach Kontrastmittelgabe
Eine Metaanalyse von 9 randomisierten, kontrollierten Studien mit insgesamt 1536 Patienten vergleicht die Gabe von Vitamin C mit Placebo oder anderen pharmakologische Therapieoptionen bei kontrastmittelinduzierter Niereninsuffizienz. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Gabe von Vitamin C zu einer Risikominderung von 33% der Niereninsuffizienz durch Kontrastmittelgabe führte, im Vergleich zu Placebo oder alternativen Pharmakotherapeutika. Fazit: Vitamin C wirkt nephroprotektiv und ist eine wirksame prophylaktische Therapie. Quelle: Sadat U et al. Does ascorbic acid protect against contrast-induced acute kidney injury in patients undergoing coronary angiography – a systematic review with meta-analysis of randomized controlled trials. J Am Coll Cardiol 2013;62:2167-75 DOI:...
MehrLanges Leben: Fitness verrät mehr als das Alter
Forscher aus Ohio werteten Daten von 126.356 Patienten aus, die durchschnittlich 53,5 Jahre alt waren und im Zeitraum zwischen 1991 und 2015 einen Belastungstest an der Cleveland Klinik absolviert hatten. Hierbei untersuchten sie Belastbarkeitskapazität, Herzfrequenzreaktion, Stoffwechselumsatz (Metabolisches Äquivalent) sowie die Geschwindigkeit, mit der sich die Herzfrequenz nach Anstrengung wieder erholt. Hieraus berechneten sie das „physiologische Alter“ und verglichen es mit dem chronologischen Alter. Nach einem durchschnittlichen Follow-up von 8,7 Jahren sind 9929 Patienten gestorben. Hierbei erwies sich das physiologische Alter als deutlich besserer Prädiktor für das Sterberisiko als das chronologische. Die Verstorbenen hatten vermehrt Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, Diabetes oder Nierenerkrankungen und waren eher Raucher. Ihre Ruheherzfrequenz war signifikant höher und ihrer Fitness sowie ihre chronotrope Kompetenz waren deutlich schlechter. Besonders beeindruckend war, dass sie häufiger eine abnormale Erholungsherzfrequenz hatten, was mit einem 50 % erhöhten Sterberisiko assoziiert wurde. Fazit: Der körperliche Fitnessstatus scheint mehr Bedeutung für die Mortalität zu haben als bisher angenommen. Dieser simple Belastungstest und das daraus berechnete physiologische Alter könnte ein Weckruf für Risikopatienten sein und als nötige Motivation dienen, den Lebensstil zu ändern und präventiv etwas für sich und ihre Fitness zu tun. Quelle: European Journal of Preventive Cardiology 2019; online 13....
MehrBewegung beeinflusst Depressionsrisiko
Eine Metaanalyse untersuchte 49 progrediente Longitudinalstudien mit insgesamt über 250.000 Probanden, die alle zu Studienbeginn depressionsfrei waren. In den Studien wurden Einflussfaktoren wie Alter, BMI, Geschlecht, Raucherstatus auf die Depressionsinzidenz untersucht. Hierbei fiel auf, dass Personen mit geringer körperlicher Aktivität eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit hatten, an Depression zu erkranken. Limitierend hierbei ist allerdings, dass in fast allen Studien sowohl die körperliche Aktivität als auch die depressive Symptomatik lediglich als Selbsteinschätzung anhand von Fragebögen erfasst wurde. Trotzdem ließ sich der Zusammenhang in allen Altersklassen unabhängig der regionalen Herkunft beobachten. Fazit: Dass Bewegung bereits Einzug in diverse Therapie-Strategien für psychische Erkrankungen erhalten hat, ist mittlerweile allseits bekannt. Nun konnte festgestellt werden, dass eine ausreichende körperliche Aktivität sogar präventiv wirken und das Auftreten von Depressionen vorbeugen kann. Quelle: Schuch FB, Vancampfort D, Firth J et al. Physical activity and incident depression: A meta-analysis of prospective cohort studies. Am J Psychiatry. 2018;175:631-48...
MehrArmtraining für die Beine
Laut einer Untersuchung wirkt sich Training am Arm-Ergometer positiv auf die Symptome der pAVK aus. Nach einem mehrwöchigen Armtraining verlängerte sich bei Patienten die schmerzfreie Gehstrecke und -dauer, die O2-Versorgung der Wadenmuskulatur wurde besser und die Lebensqualität wurde nach dem Training als besser eingeschätzt. Diese Effekte seinen vergleichbar und zum Teil sogar besser als herkömmliches Laufbandtraining und Training mit dem Fahrradergometer. Es wird vermutet, dass Ausdauertraining die Bildung von Kollateralgefäßen unabhängig vom Ort der Muskelbeanspruchung begünstigt. Armausdauertraining wird besonders als Alternative für Patienten mit aufgrund schwerer pAVK eingeschränktem Beintraining angeraten. FAZIT: Wer nicht laufen kann, kann trotzdem Ausdauertraining betreiben! Quelle: E. Willems und R. Weidmann: Sinnvolle Umleitung: Armergometertraining bei pAVK; Physiopraxis 2019; 17 (1); S....
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