Akademische Lehrpraxis der Universität Greifswald in Greifswald

Zucker mindert körperliche Stressreaktion

Gepostet am Dez 7, 2017 in Informatives

Forscher fanden in einem Versuch mit 19 Frauen in einem Alter zwischen 18 und 40 Jahren heraus, dass gezuckerte Getränke eine niedrigere Cortisolausschüttung in Stresssituationen bewirkten als aspartamgesüßte Getränke. Die Probandinnen tranken über 2 Wochen 3x täglich entweder mit Zucker oder mit Aspartam gesüßte Getränke. Die Teilnehmerinnen unterzogen sich einem Mathetest und dabei wurde die Cortisolkonzentration im Speichel als Reaktion auf den mentalen Stress gemessen. DieAktivität des Gehirns wurde mittels funktionellem MRT gemessen. Dabei zeigte sich, dass die Aktivität im Hippocampus, die üblicherweise bei Stress ansteigt, in der Gruppe mit gezuckerten Getränken geringer war. Die herabgesetzte Stressreaktion ist eine Erklärung für die positive Verstärkung, die der Konsum süßer Limonade verursacht. Es ist  nachvollziehbar, die negativen körperlichen Auswirkungen unterdrücken zu wollen. Dennoch ist ein normaler Umgang mit Stress wichtig für die Gesundheit.

Fazit: Zucker reduziert die Reaktion des Gehirns auf Stress, macht aber möglicherweise auch anfälliger für Fettleibigkeit und die damit verbundenen Probleme.

Quelle: M. S. Tryon et al. Excessive Sugar Consumption May Be a Difficult Habit to Break: A View From the Brain and Body. J Clin Endoc. Metab 2015, June;100(6):2239-47. DOI:10.1210/jc.2014-4353